Projekt Mycoplasma bovis in Belgien

Zusammenhang

Mycoplasma bovis verursacht eine Vielzahl von Symptomen und erhebliche Verluste auf wirtschaftlicher Ebene und der Ebene des Wohlergehens der Tiere. Allerdings gibt es noch viele Fragen zu dieser Krankheit. Eine dieser Fragen lautet:

Warum richtet das Bakterium in einem Betrieb verheerende Schäden an,
während es in anderen Betrieben ohne größere Probleme zu zirkulieren scheint?

Mit diesem neuen Forschungsprojekt wollen der Veepeiler RUND (DGZ), das GPS (ARSIA) und die Universität Lüttich in Zusammenarbeit mit Züchtern – und Tierärzten – diese Frage beantworten.

Wie bedeutend ist Mycoplasma bovis ?

Mycoplasma bovis (M. bovis) ist ein Bakterium, dessen Auftreten seit den 1960er Jahren weltweit zunimmt. Dieses Bakterium kann Lungenentzündungen verursachen, die häufig mit Ohrentzündungen und Arthritis einhergehen, bei erwachsenen Rindern kann es aber auch Mastitis und Komplikationen nach einem Kaiserschnitt verursachen. Die Auswirkungen in Punkto wirtschaftliche Verluste und Verringerung des Wohlergehens der Tiere sind beträchtlich.

Der Veepeiler RUND und das GPS haben gezeigt, dass etwa ein Viertel der belgischen Rinderbetriebe im Laufe der letzten Jahre von einer Infektion mit Mycoplasma bovis betroffen waren.

Ende des Jahres 2019 wurde die Nachsuche der Antikörper gegen M. bovis in den Kit Ankauf eingefügt. Daraus hat sich ergeben, dass von allen Rindern, die beim Ankauf auf M. bovis getestet wurden, fast 15 % positiv auf M. bovis reagiert haben. Dies deutet darauf hin, dass M. bovis in unseren belgischen Rinderbetrieben zirkuliert und offenbar häufig vorkommt. Es scheint jedoch auch einen Unterschied in der Schwere der durch M. bovis verursachten Krankheit in den Betrieben zu geben, die positiv getestet wurden. Letzteres kann zu Unmut über den Nutzen der Untersuchungen auf M. bovis führen.

Ziel des Projekts

In diesem Projekt versuchen die Forscher des Veepeiler RUND und des GPS zu erklären, warum manche Betriebe mehr Probleme mit M. bovis haben als andere. Wir werden die Auswirkungen von M. bovis in Bezug auf die Krankheit, aber auch auf die wirtschaftlichen Folgen untersuchen.

Worum geht es bei diesem Forschungsprojekt genau?

Wenn Ihr Betrieb in das Projekt einbezogen wird, wird die M. bovis-Situation gründlich untersucht. Proben (Nasentupfer – Lungentupfer – Serum), die von verschiedenen Altersgruppen entnommen wurden, werden auf M. bovis untersucht. Auf diese Weise lassen sich sowohl die Antikörper als auch die Bakterie selbst nachweisen. Die Kosten für die Analyse werden vollständig vom Veepeiler RUND und dem GPS übernommen.

Möchten Sie teilnehmen ?

Zur Einschreibung füllen Sie einfach den Fragebogen über diesen Link aus: https://docs.google.com/forms/d/1XtEaEAU-18i_Vt8mAlWOG1YVf4iNLKDxQLgNTHgK8WE/edit vor dem 15. Oktober 2021. Das Ausfüllen dieser Umfrage dauert maximal 10 Minuten. Aus den Einsendungen wird dann eine Auswahl getroffen. Wir suchen sowohl nach Betrieben, die Probleme mit M. bovis haben, als auch nach Betrieben, die keine Probleme mit M. bovis haben. Die für die Teilnahme ausgewählten Betriebe werden dann in den kommenden Monaten persönlich kontaktiert

Das Projekt „Mycoplasma bovis in Belgien“ ist ein gemeinsames Projekt des Veepeiler Rund, des GPS und der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Lüttich.
In Flandern wurde der Veepeiler RUND auf Initiative der DGZ, der ARSIA, der veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Gent und der landwirtschaftlichen Organisationen gegründet. Das wallonische Gegenstück zum Veepeiler RUND ist das GPS (Verwaltung Vorsorge Gesundheit), ein Schwerpunkt bei der ARSIA. Das GPS und der Veepeiler Rund arbeiten zusammen und beobachten aktiv die Gesundheitssituation in der Rinderhaltung. Das GPS und der Veepeiler RUND bieten ebenfalls eine Unterstützung bei spezifischen Betriebsproblemen an und initiieren auch praxisorientierte Forschungsprojekte.
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