Dienst Eigenkontrolle – Begleitung für eine bessere Rückverfolgbarkeit

Eine wesentliche Aufgabe der ARSIA

Die wallonische Zucht entwickelt sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Neben dem, was in den Betrieben zu spüren ist, sehen unsere Teams dies auch an der Art der Dossiers und dem Ursprung der behandelten Probleme. Hier ein Blick auf einige der Zahlen aus dem Jahr 2020 und ein Erfahrungsbericht von Philippe Toussaint, Koordinator des mobilen Teams des Betreuungsdienstes Eigenkontrolle bei der ARSIA.

Den Landwirt bei seiner nicht minder wichtigen Verwaltungsaufgabe zu unterstützen, ist das Ziel der Abteilung Eigenkontrolle. Es geht darum, die Einhaltung der Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten, eine rechtliche Verpflichtung, ein Instrument zur Bekämpfung von Krankheiten und ein Instrument zur Verwaltung des Bestands. Die Verpflichtungen werden von den Tierhaltern im Allgemeinen immer besser eingehalten; der deutliche Rückgang der Zahl der, bei der ARSIA bearbeiteten Fälle, bestätigt dies, und zwar seit 2018. An Arbeit mandelt es aber nicht! Einige Dossiers sind komplex und erfordern viel Aufmerksamkeit.

Einige Zahlen

Durch die verstärkte Nutzung des Cerise-Portals und den stetigen Rückgang der Anzahl Bestände, verringert sich auch die Anzahl der direkten Interaktionen mit unseren Züchtern. Die Zunahme der Bestandsgröße in Verbindung mit einer erhöhten Arbeitsbelastung hat jedoch negative Auswirkungen auf die Rückverfolgbarkeit. 17 053 Dossiers wurden im Jahr 2020 erstellt, d.h. fast 80 pro Tag. 800 davon waren Gegenstand eines Vor-Ort-Besuchs.
Die Rinder stehen mit fast 84% der Dossiers weiterhin an der Spitze, gefolgt von den Schafen, Ziegen und Hirschen (10 %), den Schweinen (4 %) und dem Geflügel (2 %), und schließlich den Kaninchen und Laufvögeln (1%).
Die bei der ARSIA durchgeführten Arbeiten tragen Früchte, da sich bestimmte Indikatoren verbessern, wie z. B. die Meldefristen. Die Betreuung und die Unterstützung im Betrieb bleiben mehr denn je eine Priorität für unsere Vereinigung.

Die Rückverfolgbarkeit, vor allem ein Hilfsmittel zur Gesundheitsverwaltung des Bestands

In Anbetracht der GAP und der damit einhergehenden Cross-Compliance werden die gesetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf die Rückverfolgbarkeit, die Gesundheit und die Biosicherheit der Tiere von den Züchtern eher als eine ‚Bedrohung‘ ihres Einkommens im Falle der Nichteinhaltung der Vorschriften betrachtet, denn als ein Ziel zur Verbesserung der Leistungen ihrer Betriebe. Die ARSIA ist jedoch bestrebt, die Landwirte für diesen eher visionären Ansatz zu sensibilisieren, indem sie ihre Aufgaben über die reine Überwachung der Rückverfolgbarkeit hinaus, neu definiert. Während sich Verpflichtungen wie die Registrierungsfristen nicht wesentlich ändern, zeigt die zunehmende Integration der Einhaltung dieser Verpflichtungen auf anderen Ebenen, dass eine regelmäßige und wirksame Überwachung erforderlich ist. Die ARSIA ist daher bestrebt, die bisher im Rahmen des SWEATER-Projekts durchgeführten Sensibilisierungsmaßnahmen auszuweiten und den Landwirten dabei zu helfen, die ihnen zur Verfügung stehenden Daten vollständig zu beherrschen, um den künftigen Agrarvorschriften so gelassen wie möglich begegnen zu können.

Philippe Toussaint, Koordinator des Außendienst-Teams

Mit nicht weniger als dreißig Jahren im Einsatz, zunächst als Aufseher des Verbands und jetzt als Koordinator des mobilen Teams des Begleitdienstes Eigenkontrolle der ARSIA, ist Philippe dank seiner Erfahrung in der Praxis (und er ist selbst Züchter), in vielen unserer wallonischen Betrieben sehr gut bekannt.

Wie funktioniert Ihr Team, Ihre Arbeit

Ph. T. : Wir sind 5 Personen, Émilie, Maud, Gilles, Kevin und ich. Wir teilen uns das wallonische Gebiet für die Betriebsbesuche auf, für alle Tierarten zusammen, aber hauptsächlich für die Rinder. Wir haben eine Software, die auf den Postleitzahlen basiert und jedem von uns die Gemeinden zuordnet.

Welche sind die häufigsten Gründe für Ihre Dienstfahrten ?

Ph. T. : Häufig werden wir im Anschluss an eine Unstimmigkeit zwischen den, in der Datenbank registrierten Informationen und der Situation im Betrieb, gerufen, oder für einen Umzug, eine Übernahme, eine Bestandsgründung oder aber eine Aufteilung Züchter/Mäster, wovon es zahlreiche im Rahmen der Bekämpfung der IBR gegeben hat.

Wie verläuft der Tag für einen Mitarbeiter der Eigenkontrolle ?

Ph. T. : Bevor wir in den Betrieb fahren, überprüfen wir erst im Büro das Dossier, den Grund und die allgemeine Situation des Bestands. Häufig identifizieren und lösen wir das Problem auf administrative Weise, vom Büro aus. Andernfalls vereinbaren wir einen Termin mit dem Tierhalter und fahren so schnell wie möglich zu ihm nach Hause… Es gibt keinen Ersatz für den menschlichen Kontakt, um die Anfrage vollständig zu verstehen oder das Problem zu lokalisieren, eine Lösung zu finden oder eine Umstrukturierung zu bestätigen.

Haben Sie in den letzten Jahren besondere Veränderungen bei Ihren Aufträgen festgestellt ?

Ph. T. : Es liegt auf der Hand, dass unsere Missionen zunehmend von finanziellen und sozialen Problemen und oft auch vom "Unbehagen" vieler unserer Züchter beeinflusst werden. Die Einhaltung der Rückverfolgbarkeit wird oft vereitelt, was sich auf ein gutes Management des Bestands auswirkt. Neben der allgemeinen Vergrößerung der Züchtungen, der Art und Weise und der Diversifizierung der Zuchtmethoden, ändert sich auch das Profil des Züchters. Unser Team muss sich darauf einstellen und sicherstellen, dass wir geeignete Lösungen anbieten können. Ein ständiges Problem besteht darin, dass die Arbeitskräfte im Betrieb nicht immer mithalten können, bei Krankheit, Erschöpfung, ... oder wenn die Größe des Bestands die menschlichen Ressourcen des Betriebs übersteigt.

Eine Botschaft an die Züchterinnen und Züchter… ?

Ph. T. : Die Entmaterialisierung, die für Januar 2022 vorgesehen ist, wird die Arbeit des Tierhalters vereinfachen. Aber, um die Sorgen nicht noch größer werden zu lassen, ist mein erster Ratschlag, sich so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten und genau auf die Präzision und die Richtigkeit der mitgeteilten Informationen zu achten. Allerdings sind Fehler menschlich… doch belassen wir es nicht dabei; je schneller ein Fehler gemeldet wird, desto schneller ist er verbessert… und die Züchterin oder der Züchter erleichtert !

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