Die Biobank

 

Die Biobank wird das Schweizer Messer der Rückverfolgbarkeit, der Genomforschung und der Gesundheits-
und Lebensmittelzertifizierung

Wie C. Quinet uns in Erinnerung bringt, hat die ARSIA vor einem Jahr begonnen, die DNA aller wallonischer Kälber zu sammeln und zu lagern, und dies, mittels der Ohrprobe, die im aktuellen Zusammenhang mit der Bekämpfung der BVD erforderlich ist. « Für unseren Züchterverband heißt es: jetzt oder nie ! », unterstreicht er.
In der Tat war ein erster Grund für dieses Großprojekt die Notwendigkeit einer Alternative zur Haarbank, deren Verwaltung zunahm und die, insbesondere, nicht zu 100% effizient war.
Eine zweite Motivation war und bleibt die Vertrauenskrise der Verbraucher, die von den Medien ausreichend vermittelt und noch verstärkt wurde. C. Quinet schließt sich C. Buyse an, « bei jedem Skandal ist der Züchter Opfer, obwohl die Dinge vor oder nach ihm geschehen ». « Der Rindfleischkonsum nimmt jedoch nicht ab », so belgische Studien. Das Paradoxe ist, dass es zu einer Abnahme des Konsums von Edelprodukten kommt und einer Verlagerung zum Konsum von verarbeiteten Produkten, was an sich unlogisch ist, da die Garantien für Gesundheit und Rückverfolgbarkeit gerade bei den Edelprodukten am höchsten sind! Schließlich isst der Bürger immer häufiger « lokale Produkte » und dies gilt insbesondere für Fleisch.
Darüber hinaus werden einige unserer europäischen Nachbarn aktiv; die Schweiz verfolgt das Fleisch genetisch und vollständig, bis auf den Teller des Verbrauchers… aber nur ab dem Schlachthof, während in Frankreich, England, Irland vollständige genetische Systeme der Rückverfolgbarkeit auf Ebene der Sektoren oder des Landes bestehen oder demnächst eingeführt werden. Und Belgien… ?! Bereits seit einem Jahr entwickelt und führt die ARSIA ein Werkzeug ein, das vorteilhafte, zusätzliche Garantien bieten kann: die Biobank.

Der Tierhalter, nunmehr Teil der Rückverfolgbarkeit

Diese Bank, deren Zweck die Konservierung der DNA des gesamten wallonischen Viehbestands ist, die bei der Geburt entnommen wurde, bietet dem Tierhalter somit die Gelegenheit, seine Fleischproduktion « in die Hand » zu nehmen. Aus diesem Grund hat der Verwaltungsrat der ARSIA im Jahr 2018 beschlossen, die Biopsie-Ohrmarke unabhängig vom BVD-Plan weiter zu verwenden, aber mit den notwendigen technischen Anpassungen, zusammen mit der elektronischen Ohrmarke und dies alles, unter Beibehaltung des aktuellen Preises für die Züchter. Daraus ergibt sich eine Vorreiterrolle Walloniens in Bezug auf die Identifizierung und die « periphere » Nutzung.

Die Probenentnahme und die Identifizierung des Tieres bei der Geburt in nur einer einzigen Handhabung, lassen keine Fehler zu und das Betrugsrisiko ist extrem gering. Die Lagerung der Probe durch Einfrieren ist angesichts des minimalen Volumens einfach und die Dauer der Aufbewahrung ist in jeder Hinsicht lange.
Die Biobank wird damit zum 'Schweizer Messer' der Rückverfolgbarkeit, der Genomforschung und der Gesundheits- und Lebensmittelzertifizierung, was sich in den zahlreichen Nutzungsmöglichkeiten zeigt, die in der nebenstehenden Tabelle zusammengefasst sind.

« Die Biobank ist nicht das Maß aller Dinge, sondern ein Werkzeug ! »

Auf die Frage « Reichen die Beweise für die Garantie des belgischen Fleisches aus ? », antwortet C. Quinet indem er die schrittweisen Kontrollen im Laufe des Lebens und der Vermarktung eines Rindes vorschlägt, wie in der untenstehenden Abbildung dargestellt.
Zahlreiche Partner, aktuelle und zukünftige

Zur Rationalisierung der Kosten und einer intelligenten Nutzung dieses vielseitigen Werkzeugs, möchten die ARSIA und die Awé in naher Zukunft Partner ein und derselben Biobank sein, in Eigentümergemeinschaft. Die DGZ, unser flämischer Amtskollege, natürlich auch, so dass das Projekt auf nationaler Ebene stattfinden kann. Ferner entstehen Beziehungen zu Belbeef, der Wallonischen Region, dem Großhandel ( COMEOS ), den Universitäten, der Apaq-W, und anderen…

… Und die Finanzierung ?

All dies kostet und der Tierhalter sollte diese Kosten auf keinen Fall alleine tragen. Diese Kosten müssen auf die einzelnen Schritte aufgeteilt werden, von der Biopsie-Ohrmarke, über die Lagerung, bis zur Nutzung… Jeder ist betroffen, auch der Verbraucher. Öffentliche Mittel sind selbstverständlich angemessen. Laut Berechnungen muss man pro kg Fleisch mit 6 bis 7 Cent rechnen. « Vergleicht man den Preis eines BBB-Lendenstücks mit demselben, aber irischen Stück… so kostet letzteres 10 € mehr pro kg! C. Quinet stellt die Frage, « der Mehrwert, den die Biobank einbringt, ist er diese einige Cent mehr nicht wert… ? ».
Was das Eigentum der Probe angeht, kann der Leser beruhigt sein, denn die ARSIA berücksichtigt diese und denkt darüber nach, wie der individuelle Respekt der Daten und Dienstleistungen für den gesamten Zuchtbereich am besten in Einklang gebracht werden kann.