Wechsel der Direktion bei der Identifizierung und Rückverfolgbarkeit

Eine solide Nachfolge

Im März 2023 wird die Abteilung Identifizierung und Rückverfolgbarkeit der Tiere der ARSIA eine neue Direktorin begrüßen, Frau Marie-Laurence Semaille.

Marie-Laurence Semaille und Jean-Paul Dubois, bei ihrer kürzlichen Aufnahme in den Orden der Bleu-Blanc-Belge

Eine Herausforderung, der man sich zweifellos stellen muss. Um dieses riesige Gebiet, das sich ständig und mit großer Geschwindigkeit weiterentwickelt, zu beherrschen, muss man sowohl die Geschichte, als auch die neuen Technologien, die angekündigt oder bereits eingeführt wurden, verstehen. Aber auch Kenntnisse der landwirtschaftlichen Welt, Strenge, Organisation, Zuhören sind notwendig… so viele Vorteile, die die zukünftige Direktorin besitzt. Um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, trat Marie-Laurence Semaille bereits im September in die ARSIA ein, um von der langjährigen und soliden Expertise des derzeitigen Direktors Jean-Paul Dubois zu profitieren, der auf eine 27-jährige Erfahrung beim ehemaligen Verband von Mons und später bei der ARSIA in Ciney zurückblicken kann.

Treffen mit Marie-Laurence Semaille, die uns ihre ersten Eindrücke und Wünsche für die Zukunft schildert …

Arsia Infos: Welche Ausbildung und welchen beruflichen Werdegang haben Sie ?

Nach meinem Abschluss als Ingenieur in allgemeiner Agrarwissenschaft an der UCL begann ich meine berufliche Laufbahn beim Verband der Jungen Landwirte und arbeitete später für das wirtschaftliche, landwirtschaftliche Institut. Im Jahr 1999 kam ich zum Wallonischen Landwirtschaftsverband, wo ich mich nacheinander mit den Sektoren Schweine, Geflügel, Schafe und Rinder befasste, und zwar sowohl mit den gesundheitlichen Aspekten, der Rückverfolgbarkeit und der Identifizierung der Tiere, als auch mit den wirtschaftlichen Aspekten der Branchen. Außerdem habe ich dort viele Jahre lang das Sekretariat der Kommission für Tierproduktion geführt. Diese Aufgaben führten dazu, dass ich an zahlreichen Sitzungen mit dem Fonds für Tiergesundheit, der FASNK oder auch an eher politischen Beratungen mit der Agrofront teilgenommen habe. Die gekoppelten Beihilfen für die Viehzucht und die GAP 2023 sind ebenfalls Themen, mit deren Hintergrund ich vertraut bin. In diesen verschiedenen Funktionen habe ich mit vielen Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Rinderzüchtern, sowie mit zahlreichen Tierärzten zusammengearbeitet.

Sie sind seit 2012 auch Verwalterin der ARSIA und setzen sich seit langem für die Verteidigung und Förderung unserer Viehzucht ein. Was treibt Sie so sehr an ?

Das hat höchstwahrscheinlich damit zu tun, dass ein Großteil meiner Familie der Landwirtschaft angehört… ich habe immer in der Nähe eines Stalls gelebt…! Und ich kenne den Beruf der Züchterin und des Züchters gut, mit all seinen positiven Aspekten und Schwierigkeiten. Ich bin aufmerksam bei der ständigen Suche nach Lösungen und Kompromissen, die es ermöglichen, die Realitäten vor Ort, sowie die gesetzlichen Verpflichtungen in Bezug auf die Gesundheit und die Rückverfolgbarkeit in unseren Züchtungen zu berücksichtigen.

Warum haben Sie sich für unsere VoG und die Stelle der Direktion der Rückverfolgbarkeit der Tiere entschieden ?

Die Identifizierung und Rückverfolgbarkeit der Tiere sind die wichtigsten Säulen, um den Tiersektor sowohl im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit, als auch auf die Gesundheit weiterzuentwickeln. Ob wir uns mit einer Epidemie auseinandersetzen müssen oder ein Produkt zurückverfolgen wollen, alles hängt von der Qualität des Rückverfolgbarkeitssystems ab, die in unseren Betrieben beginnt. Dieser Bereich hat mich schon immer sehr interessiert und daher habe ich nicht gezögert, als die Stelle ausgeschrieben wurde.

Was sind Ihre ersten Eindrücke seit Ihrer Ankunft bei der ARSIA ?

Es sind die Professionalität und Gründlichkeit der Mitarbeiter in allen Abteilungen, sei es im Labor, im Gesundheitsbereich oder bei der Identifizierung der Tiere. Man spürt eine echte Nähe und viel Einfühlungsvermögen für den Agrar- und Veterinärsektor. Die ARSIA ist eine Vereinigung im Dienste der Tierhalter und ihrer Tierärzte, und das ist in der Unternehmenskultur und den Werten, die sie vertritt, sehr stark spürbar.

Der Agrarsektor verändert sich ständig; Wie sehen Sie in einem besonders schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die Unterstützung durch unsere VoG in den kommenden Monaten und Jahren ?

Die Unterstützung der Tierhalter und ihrer Tierärzte ist ein äußerst wichtiger Punkt, umso mehr, wenn die wirtschaftliche Lage schwierig ist, aber auch, wenn die Entwicklungen – insbesondere die technologischen und digitalen – immer schneller voranschreiten und täglich in unsere Betriebe einziehen.

Es wäre utopisch zu glauben, dass unsere Züchter und Tierhalter alles allein bewältigen können, ohne jegliche Unterstützung oder Begleitung bei der Verwaltung und der Überwachung der Gesundheit ihres Bestands.

Die Betreuung ist auch ein Beruf, den man erlernen kann und der eine gute Anpassungsfähigkeit und Flexibilität des Personals erfordert, das im Dienste der Züchter und der anderen Verwalter des Systems zur Rückverfolgbarkeit steht, das innerhalb unserer Tierketten eingerichtet wurde.

Welche Botschaft möchten Sie unseren Züchtern und Tierärzten mitteilen ?

In den kommenden Monaten zeichnen sich mehrere wichtige Herausforderungen ab. Insbesondere die allmähliche Entwicklung unseres Identifizierungssystems auf Papier hin zu einem freiwilligen entmaterialisierten System; dies ist ein wichtiger Schritt, der eine bessere Betreuung der Züchter und der anderen Glieder der Kette erfordert, um erfolgreich zu sein. Mit der Unterstützung der gesamten Abteilung für Rückverfolgbarkeit und Identifizierung der ARSIA, werde ich besonders darauf achten, dass unsere Landwirte gut informiert sind, damit sie sich problemlos auf dieses neue System umstellen und alle Vorteile nutzen können. Es folgen weitere Schritte im Prozess der Entmaterialisierung und es ist ebenfalls wichtig, diese gut vorzubereiten. Die neuen Technologien können sehr wohl die tägliche Arbeit in unseren Betrieben erleichtern, aber das Rückverfolgbarkeitssystem muss ein Werkzeug im Dienste unserer Viehzüchter bleiben und nicht umgekehrt.

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