Sektor Ziegen – Neues Engagement im Dienst der Gesundheit der Bestände

Unter den Ziegenkrankheiten gehört die CAEV ( Caprine Virale Arthritis-Enzephalitis ) sicherlich zu den bekanntesten. Es gibt in der Tat kaum einen Ziegenhalter, der nicht schon davon gehört hat. Zwar gibt es einen föderalen freiwilligen Bekämpfungsplan, aber nur eine Handvoll Bestände ( 10 in ganz Belgien ! ) besitzen ein Zertifikat „ CAEV-frei “. Ein Umstand, der uns aufhorchen ließ und uns 2022 dazu veranlasste, eine große Sektor-Untersuchung zu starten, um herauszufinden, warum die Beteiligung am Bekämpfungsplan so gering ist und wie wir die Züchter motivieren können, ihre Bestände zu sanieren.

CAEV, in einigen Worten…

CAEV ist die Bezeichnung für eine viral bedingte Ziegenkrankheit mit eher schleichendem Verlauf. Die Krankheit führt zu einer verspäteten Immunantwort, und auch die Symptome treten meist erst im fortgeschrittenen Alter auf ( Abmagerung, „ dicke Knie “, Euterbeschwerden ). Ihre Übertragungswege sind zahlreich: Verzehr von Kolostrum/Milch einer infizierten Ziege, Einatmen von Viruspartikeln oder indirekter Kontakt über Still- oder Pflegematerial. Schließlich, und das ist ein wichtiger Punkt, ist die CAEV eine unheilbare Pathologie, für die es keinen Impfstoff gibt. Mit anderen Worten : ein „positives“ Tier ist sein ganzes Leben lang eine Ansteckungsquelle für die Individuen, mit denen es in Kontakt kommt.

Die Krankheit bekämpfen und als seuchenfrei anerkannt werden

Die Krankheit bekämpfen oder anders gesagt, « seinen Bestand sanieren » und für seine Bemühungen, einen seuchenfreien Bestand aufrechtzuerhalten, anerkannt zu werden, ist möglich. Es gibt nämlich einen freiwilligen föderalen Bekämpfungsplan, dem sich jeder Ziegenhalter uneingeschränkt anschließen kann. Die Einhaltung der Durchführungsbestimmungen des genannten Plans ( regelmäßige Blutproben, Reform der positiven Tiere und ihrer Nachkommen, Versorgungsengpässe, … ) ermöglicht es somit, das wertvolle Zertifikat „CAEV-frei“ zu erhalten.

Aber, weil es ein „Aber“ gibt …

Die Ziegenhalter zeigen sich, wie bereits erwähnt, wenig geneigt, sich an dieser Bekämpfung zu beteiligen. Aus welchen Gründen ?

Ist es eine Frage der Kosten, in Verbindung mit den Blutuntersuchungen? Dieses Element ist rasch vom Tisch: die ARSIA hält seit nunmehr zwei Jahren einen Mindestpreis für die serologischen CAEV-Analysen aufrecht und übernimmt die Mehrkosten für eventuelle Bestätigungsanalysen, die beim nationalen Referenzlabor durchgeführt werden.

Ist es eine Frage der logistischen Belastung ?Sicherlich, die Teilnahme am Bekämpfungsplan setzt eine wiederholte Blutentnahme bei Tieren im Alter von 12 Monaten und älter voraus. Aber das ist nicht das Element, das unsere Ziegenhalter zu bremsen scheint.

Eine Sorge mit den eigentlichen Modalitäten des Plans  ? Hier liegt der Knackpunkt. Zunächst einmal bedeutet „seuchenfrei“ zu werden, dass man sich „frisches Blut“ aus seuchenfreien Beständen beschaffen muss, und da es diese Herden nicht wie Sand am Meer gibt, erweist sich die Situation sofort als schwierig… Zweitens, weil ein einziges positives Tier genügt, und schon ist ein Zertifikat weg und ein Verfahren beginnt von vorne, um zu versuchen, es wiederzubekommen. Schwer, schwer… Schließlich wird die Reform der positiven Tiere ( und ihrer Nachkommen ) zwar vom Sektor verstanden, doch er bedauert, dass sie nicht finanziell ausgeglichen wird. Kurzum, an Argumenten mangelt es nicht.

Den föderalen Bekämpfungsplan überarbeiten – eine Utopie ?

Die Idee ist nicht neu. Im Jahr 2018 wurden in einer Arbeitsgruppe in Brüssel Gespräche in diese Richtung geführt. Und diese Diskussionen wurden schnell beendet, da es so schwierig war, alle Beteiligten auf einen Nenner zu bringen. Die Erwartungen der Viehzüchter trafen auf die Bemerkungen der, von den Föderalbehörden beauftragten wissenschaftlichen Experten, und die Rede jedes Einzelnen war zulässig und verständlich. Kurzum, es war besser, das Spiel abzupfeifen, als sich unermüdlich im Kreis zu drehen.

Sie treffen und sich austauschen !

Das haben wir im Herbst 2022 getan. Während eines Diskussionsnachmittags in Ciney ( und aus der Ferne ) mit Züchtern und Vertretern von Züchtern, haben wir uns die Zeit genommen, in aller Einfachheit und Transparenz über Ihre Erwartungen zu diskutieren. Die Idee, gegenüber dem CAEV „etwas zu tun“, liegt Ihnen am Herzen, um die gute Gesundheit Ihrer Herde zu gewährleisten, aber auch um einen Mehrwert beim Verkauf Ihrer Zuchttiere ( Böcke, Zuchtziegen ) zu sichern. So begrüßten viele von Ihnen die Idee, eine regionale Zertifizierung einzuführen.

Eine wallonische Initiative für 2023

In 2023 sollte daher in Kürze die Einführung eines regionalen Kontrollplans „ CAEV “ erfolgen. Wir wollen ihn wissenschaftlich gerecht, aber auch flexibler gestalten, damit er eine breite Zustimmung findet. Wir wollen ihn freiwillig, damit er nicht als Zwang empfunden wird. Wir stellen ihn uns umfassender vor, als ausschließlich „ zentriert “ auf die CAEV, weil Ihnen auch andere Krankheiten Sorgen bereiten. Und um ihn aufzubauen, brauchen wir Sie … Also, nehmen Sie Ihren Terminkalender

Informationsabend « Regionaler Kontrollplan CAEV »

Dienstag, den 23. Mai um 20 Uhr / CINEY (Sitz der ARSIA) / Offen für alle Ziegenhalter.
Auch per Videokonferenz zugänglich.
Informationen, die Sie per E-Mail, auf unserer Website und in unseren Netzwerken verfolgen können.

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