Rinder-Tuberkulose – Stand der Überwachung

Tuberkulose kommt bei vielen Tierarten vor und ist eine Krankheit mit komplexer Diagnose

Die verantwortliche Bakterie, Mycobacterium bovis, kann viele Haus- und Wildtierarten infizieren, insbesondere Rinder und Hirsche, aber auch Wildschweine, Dachse und Füchse. Darüber hinaus handelt es sich um eine Zoonose, da M. bovis über Rohmilch und deren Derivate, sowie über Aerosole auf den Menschen übertragen werden kann.
Bei Rindern verläuft die Infektion oft unbemerkt, die klinischen Symptome treten erst spät im Laufe eines in der Regel sehr langen Verlaufs auf. Es sind vor allem die indirekt erzeugten Verluste, die eine starke wirtschaftliche Auswirkung auf den Sektor haben ( Unmöglichkeit, lebende Tiere, Rohmilch, Sperma etc. zu verkaufen ).

"Belgien ist seit 2003 Rinder-Tuberkulose-frei.
Es ist wichtig, dass das Land seinen Status im internationalen Handel beibehält.

Seit 2 Jahren Interferon-Gamma-Screening

Die Bekämpfung der Tuberkulose und die Diagnose der Infektion sind nach wie vor schwierig; es gibt keinen Test, der eine gute Kombination aus Empfindlichkeit und Spezifität aufweist, so dass mehrere Diagnosemethoden parallel angewendet werden müssen.
Seit Januar 2021 hat der, im Labor durchgeführte Gamma-Interferon-Test die, von Tierärzten vor Ort durchgeführten intradermalen Tests ersetzt. Für die Tiergesundheitsabteilung der ARSIA stellte dies eine echte logistische Herausforderung dar, da eine gute Koordination zwischen den Proben entnehmenden Tierärzten, dem Probensammelsystem und dem Labor erforderlich war ( siehe nebenstehend ). Durch die Vereinbarung von Terminen für die Abholung der Proben konnte das Screening in den Jahren 2021 und 2022 ohne größere Pannen durchgeführt werden.
Parallel zur Gamma-Interferon-Untersuchung wurde eine serologische Überwachung der Tiere und der Bestände mit Hilfe eines ELISA-Tests eingeführt. Die Tuberkuloseüberwachung in Schlachthöfen mit Überwachung verdächtiger Läsionen wurde aufrechterhalten.

Erste Resultate

Im Jahr 2022 wurde ein einziger Seuchenherd in der Provinz Antwerpen nachgewiesen. Rindern des Bestands wurden im Dezember Proben entnommen und mit Gamma-Interferon und ELISA getestet; mehrere Rinder haben positiv auf die Tests reagiert. Ein Rind, dessen Seropositivität bestätigt wurde, wurde geschlachtet und wies im Schlachthof Tuberkuloseläsionen auf. Die eingesetzten Diagnoseinstrumente haben sich daher als nützlich beim Nachweis der Krankheit erwiesen. Nach einer epidemiologischen Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um einen Sekundärausbruch eines 2020 in der Provinz Lüttich festgestellten Primärausbruchs handelte und dass das infizierte Rind in der betreffenden Herde geboren worden war. Das Tracing ergab keine Kontakte zu anderen Betrieben, da die Herde mästet und alle Rinder zum Schlachthof gehen.
Im Jahr 2023 wurden bislang kein Ausbruch gemeldet.

Anzahl Analysen im Jahr 2022 bei der ARSIA

  • Test Interferon Gamma : 2 746 Tests in 52 Beständen
  • Test ELISA : 4 948 Tests in 193 Beständen

Heiße Sache ! Gamma-Interferon :

Ein „ fragiler “ und mit dem Labor der ARSIA koordinierter Probentransfer

Zuerst das Timing : in dem entnommenen Blut beträgt die Überlebenszeit der, für den Test unerlässlichen Lymphozyten 8 St. Es ist daher von größter Wichtigkeit, dass die Proben bis spätestens 12 Uhr entnommen werden, damit sie um 15 Uhr im Labor analysiert werden können. Zu diesem Zweck kommt der Abholdienst der ARSIA um 12:30 Uhr zur Tierarztpraxis.
Anschließend die Temperatur  : ein vom Labor zur Verfügung gestelltes Frigolitgestell ermöglicht es, während des Transfers die Temperatur zwischen 16 und 23°C zu halten, die für die Lebensfähigkeit der Lymphozyten unerlässlich ist.

PRESSEMITTEILUNG

RINDER-BEITRÄGE AN DEN GESUNDHEITSFONDS, der…

  • den Wert der Tiere entschädigt, wenn sie auf Anordnung geschlachtet oder vernichtet werden ( im Rahmen der obligatorischen Bekämpfung bestimmter Krankheiten )
  • sich an den Kosten für obligatorische Tierarztbesuche, Probenentnahmen und Analysekosten beteiligt
  • Forschungsprogramme subventioniert

Die Beiträge werden nach den, mit dem Betrieb verbundenen Gesundheitsrisiken und der Anzahl und dem Alter der Tiere, die in der Herde geboren, gehalten oder hinzugefügt wurden, auf der Grundlage der in SANITEL vom 01.09.2022 bis zum 31.08.2023 gespeicherten Daten berechnet. Versand der Rechnungen ? Ende Oktober 2023

Please follow and like us:
fb-share-icon