Rinder-Mykoplasmose

 

Ein Überblick über die laufende Studie und die Notwendigkeit einer Diagnose und einer persönlichen Betreuung

Ende 2021 wurde eine Studie über Mycoplasma bovis ( M. bovis ) gestartet, die auf den Antworten auf einen, auf freiwilliger Basis, durchgeführten Fragebogen beruht. Sie betraf Flandern über die DGZ, die Wallonie über die ARSIA und wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Lüttich durchgeführt.

Während die epidemiologische Untersuchung bereits vor einigen Monaten abgeschlossen wurde, ist die Feldstudie erst vor kurzem beendet worden. Fast 140 Personen antworteten auf die Umfrage und zeigten damit ihr besonderes Interesse an der Rinder-Mykoplasmose.
Dieses Interesse ist leicht verständlich, da M. bovis für viele Symptome verantwortlich sein kann; wie, bei den erwachsenen Tieren Mastitis, Arthritis, Lungenentzündung, Keratokonjunktivitis, Genitalinfektion, aseptische, fibrinöse Peritonitis, ... und bei den Kälbern Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Arthritis, Keratokonjunktivitis, Meningitis, Myokarditis und Abszesse. Diese Krankheiten führen zu mehr oder weniger großen wirtschaftlichen Verlusten, direkt oder indirekt, je nach Zuchtbetrieb und den Auswirkungen dieser Symptome auf die Tiere, die mit dem Schweregrad der Erkrankung, der Anzahl der betroffenen Tiere, dem Jahr der Ansteckung, sowie vielen anderen Parametern zusammenhängen.

 

Eine hartnäckige Bakterie


Das Wissen über diese Bakterie entwickelt sich ständig weiter. Sie nicht in die eigene Zucht einzuführen, ist nach wie vor die beste Methode, um sich vor der Krankheit zu schützen, und wird dringend empfohlen. Im umgekehrten Fall, wenn die Bakterie und die von ihr verursachten Symptome im Betrieb grassieren, ist es jedoch möglich, zu versuchen, die Auswirkungen zu verringern. Es ist jedoch weiterhin sehr ratsam, strenge Biosicherheitsmaßnahmen bei der Einführung eines neuen Tieres anzuwenden, aber auch auf breiter Ebene bei einem Austausch von Material zwischen Betrieben, ...

Die Bekämpfung dieses Bakteriums ist in der Tat keine leichte Aufgabe. Die Mehrheit der Antibiotika, die als erste Wahl eingesetzt werden, sind gegen M. bovis unwirksam, und M. bovis entwickelt zudem bestimmte Resistenzfaktoren gegen Behandlungen ( Biofilm, variable Oberflächenproteine, ... ). Vor dem Hintergrund der allgegenwärtigen Antibiotikaresistenz ist es daher eine Illusion sich vorzustellen, man könne die Krankheit über die Behandlung mit Antibiotika in den Griff bekommen.

 

Bisher gibt es in Belgien keinen registrierten Impfstoff für diese Indikation, daher ist der Rückgriff auf Autovakzine möglich. Dieser Ansatz erfordert zunächst die Isolierung von Mycoplasma bovis anhand von Proben, die aus dem Betrieb stammen. Die ARSIA kann dann den Tierarzt und den Landwirt bei der Herstellung eines Autovakzins und der Erstellung eines Impfplans, der auf den jeweiligen Betrieb zugeschnitten ist, begleiten.

Wenn Ihr Tierarzt Symptome feststellt, die auf eine Infektion mit M. bovis hindeuten, ist der erste Schritt die Bestätigung des Verdachts durch eine Analyse spezifischer Proben, die im Betrieb entnommen werden. Tatsächlich können auch andere Keime eine Symptomatik hervorrufen, die einer M. bovis-Infektion ähnelt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, zu wissen, wogegen man kämpft, und die Behandlungsschemata ( einschließlich der Impfstoffe ) an die, im Betrieb nachgewiesenen Krankheitserreger anzupassen. Das Alter des Rindes bei Auftreten der Symptome und die vorhandene Problematik sind ebenfalls zu berücksichtigen.

 

 

Unser Tierärzte-Team zu Ihren Diensten


Hierbei kann Ihnen die ARSIA helfen. Unsere Tierärzte beraten Sie und Ihren Tierarzt am Telefon oder in Ihrem Betrieb, um gemeinsam einen Plan für die Probenentnahme und die notwendigen Analysen der Proben zu erstellen.

Beispiel : Wenn die Probleme Kälber betreffen und der Verdacht besteht, dass M. bovis für die Erkrankung verantwortlich ist, kann ein "Foto" erstellt werden, um die Zirkulation des Bakteriums und seine Prävalenz unter den Tieren, die jünger als 6 Monate sind, am besten zu bestimmen. Dieses Foto wird an zwei Gruppen von Kälbern verschiedenen Alters durchgeführt. Ein dringend empfohlener Kit Atemwege wird diese Untersuchungen sinnvoll ergänzen. Das Foto profitiert im Jahr 2022 von einem Vorzugstarif für die Züchter, die den Beitrag unserer Solidarkasse entrichten. Wir empfehlen Ihnen, sich mit unseren Diensten in Verbindung zu setzen, um mehr darüber zu erfahren. Bei ausgewachsenen Tieren bieten sich Ihnen je nach Fragestellung mehrere Möglichkeiten: Zirkuliert M. bovis in meinem Betrieb? Meine Tiere haben Probleme mit Mastitis, kann das durch M. bovis verursacht sein? Ich habe eigentlich keine Sorgen im Betrieb, die auf M. bovis zurückzuführen sind, aber ich ärgere mich, weil meine Tiere beim Verkauf positiv auf ELISA zurückkommen, was kann ich tun?... Allein diese wenigen Beispiele zeigen, wie wenig ein einheitliches Rezept anwendbar ist, sowohl was die zu erhebenden Proben und Tests, als auch was die zu erarbeitenden Lösungen betrifft.

Sie sollten daher über unser Tierärzteteam in Zusammenarbeit mit Ihrem Betriebstierarzt bestmöglich beraten und betreut werden. Wenn die Situation des Betriebs ermittelt wurde und die Proben/Laborergebnisse bekannt sind, können wir die Daten analysieren und Sie bei der Umsetzung einer Strategie zur Verbesserung der Gesundheit Ihres Betriebs bestmöglich beraten. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass, selbst nach einer korrekt gestellten Diagnose, die zu einer therapeutischen Lösung führt, diese nicht alles bewirken kann. Sie wird eine Hilfe gegen die pathogenetische Bekämpfung sein, aber nur, wenn ein multidisziplinäres Management eingeführt wird, insbesondere über einen an die jeweilige Situation angepassten zootechnischen Ansatz. Zögern Sie also nicht, uns zu kontaktieren!

Die ARSIA wird ab der nächsten Einstallung einen freiwilligen Bekämpfungsplan aufstellen, über den Sie informiert werden, sobald er in Kraft tritt.
Schließlich danken wir allen Teilnehmern der Umfrage für ihre wertvolle Mitarbeit. Wir werden Sie in unserer monatlichen Ausgabe der Arsia Info über die Schlussfolgerungen und Endergebnisse informieren.

 


Infos & Kontakt

Tel : 083/23 05 15 ( option 4 ) - E-mail : admin.sante@arsia.be

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