Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist eine Viruserkrankung, deren Meldung bei der FASNK Pflicht ist (Föderalagentur für die Sicherheit der Nahrungsmittelkette). Diese Krankheit befällt Paarhufer, sowohl Haustiere als auch Wildtiere und verbreitet sich extrem schnell. Obwohl Belgien offiziell frei von Maul- und Klauenseuche ist, erinnern die jüngsten Ereignisse in Deutschland, wo bei drei Wasserbüffeln in Brandenburg (Kreis Märkisch-Oderland) Fälle festgestellt wurden, daran, wie wichtig es ist, weiterhin wachsam zu bleiben. Die deutschen Behörden haben Kontroll- und Schutzmaßnahmen ergriffen, der Ursprung dieser Kontamination wird jedoch noch untersucht.
Vorgeschichte der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche in Belgien
Dank intensiver Überwachungs- und Ausrottungsbemühungen gilt Belgien seit den 1970er Jahren als frei von Maul- und Klauenseuche. Bis Anfang der 1990er Jahre war die vorbeugende Impfung gegen diese Krankheit in der gesamten Europäischen Union gängige Praxis. Dieser Ansatz wurde jedoch 1991 aufgegeben und die Prävention basiert heute auf:
- Strenge Maßnahmen der Biosicherheit in den landwirtschaftlichen Betrieben.
- Verstärkte Gesundheitsüberwachung zur schnellen Erkennung möglicher Fälle.
- Beschränkung der Einfuhr potenziell kontaminierter tierischer Produkte.
Krankheitserreger
Die Maul- und Klauenseuche wird durch ein Picornavirus verursacht, das unter bestimmten Bedingungen in der Umwelt überleben kann:
- Fäkalien: das Virus bleibt je nach Luftfeuchtigkeit und Temperatur 3 bis 6 Monate aktiv.
- Futtertröge: sie können bis zu 1 Monat nach Entfernung der kranken Tiere infektiös sein.
- Klimatische Bedingungen: das Virus kann lange in der Luft bestehen, insbesondere bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von über 60%.
Übertragung
Die Ausbreitung des Virus kann auf verschiedene Weise erfolgen:
- Direkter Kontakt zwischen infizierten und gesunden Tieren.
- Indirekte Ansteckung über die Kleidung, Fahrzeuge oder verschmutztes Material.
- Luftweg: das Virus kann große Entfernungen zurücklegen (bis zu 50 km oder mehr).
- Biologisch: es kann in nicht ausreichend gegartem Fleisch, nicht pasteurisierten Milchprodukten und tierischen Sekreten (einschließlich Sperma) vorhanden sein.
Menschen sind zwar nicht empfindlich gegenüber dem Virus, können aber eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung spielen, indem sie nach dem Kontakt mit infizierten Tieren bis zu 48 Stunden lang passive Träger auf ihrer Kleidung, ihren Haaren oder Händen werden.
Symptome
Die Maul- und Klauenseuche kann je nach Tierart unterschiedliche Symptome aufweisen:
Allgemeine Anzeichen
- Vorübergehendes Fieber (1 bis 2 Tage).
- Vesikuläre Läsionen: schmerzhafte Blasen auf der Mundschleimhaut, den Lippen, den Zitzen und den Hufen.
- Hypersalivation und verminderter Appetit.
- Lahmheit: verursacht durch Schmerzen in den Hufen.
Spezifische Symptome je nach Tierart
- Rinder: starker Speichelfluss, plötzliche Verringerung der Milchproduktion, sichtbare Blasen im Maul und an den Hufen.
- Schafe und Ziegen: die Symptome sind oft subtil, aber allgemeine Lahmheit und ein Rückgang der Milchleistung können Hinweise sein.
- Schweine: plötzliche Lahmheit, Apathie und Verletzungen, vor allem an den Hufen und im Maul.
Bei Jungtieren (Kalb, Lamm, Ferkel) kann eine akute Myokarditis zum plötzlichen Tod führen.
Differentialdiagnose
Quelle : https://www.woah.org/fr/document/fiche-technique-sur-les-maladies-fievre-aphteuse/
Klinisch nicht unterscheidbar :
- Vesikuläre Stomatitis
- Vesikuläre Schweinekrankheit
- Bläschenausschlag des Schweines
- Infektion mit dem Senecavirus A (Seneca-Valley-Virus)
Andere Differentialdiagnose :
- Rinderpest (in der ganzen Welt ausgerottet)
- Bovine Virusdiarrhöe und Krankheit der Schleimhäute
- Infektiöse bovine Rhinotracheitis
- Blauzungenkrankheit
- Epizootische hämorrhagische Krankheit
- Bovine Mammillitis
- Papulöse Stomatitis der Rinder; Maul-/Lippengrind
- Bösartiges Katarrhalfieber
- Nicht-infektiöse Ursachen wie Trauma oder chemische Verbrennungen
Obligatorische Maßnahmen
- Sofortige Meldung an die FASNK: jedes Tier, das verdächtige Anzeichen aufweist, muss Ihrer LKE gemeldet werden.
- Strenge tierärztliche Kontrolle: die Symptome müssen von anderen ähnlichen Krankheiten (wie z. B. papulöse Stomatitis oder Katarrhalfieber) unterschieden werden.
Prävention und Kontrolle
- Verstärkte Biosicherheit:
- Die Besucher in den Betrieben begrenzen.
- Stellen Sie den Helfern spezielle Kleidung und Stiefel zur Verfügung.
- Verwenden Sie Fußbäder mit geeigneten Desinfektionsmitteln.
- Erhöhte Überwachung:
- Beobachten Sie die Tiere genau, um jegliche Symptome frühzeitig zu erkennen.
- Führen Sie eine regelmäßige Kontrolle der Körpertemperatur durch, insbesondere bei verdächtigen Tieren.
Link zur Informationsseite Maul- und Klauenseuche der FASNK : https://favv-afsca.be/fr/themes/animaux/sante-animale/maladies-animales/fievre-aphteuse-fa